Der Kundenwert ist ein Rechenwert, der die Basis für die Ermittlung der temperaturabhängigen Jahresverbrauchsprognose darstellt. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass die Differenz aus Ihren Zählerständen einen Verbrauch in kWh ergibt (Berechnung unter Heranziehung von mindesten 300 Tagen Verbrauch). Dieser kWh Wert wird um die Temperaturen beringt, sodass der oben genannt Kundenwert entsteht. Der Kundenwert ist dabei der durchschnittlicher Tagesverbrauch bei einer Temperaturannahme von 8°C. Da allerding nicht jeden Tag 8 °C herrschen, kann man jedoch den Kundenwert nicht einfach mit 365 Tagen ausmultiplizieren, um auf die Jahresverbrauchsprognose zu kommen. Hierzu werden tagesindividuelle, sogenannte h-Werte bzw. Temperaturwerte gebildet. Der temperaturbereinigte Kundenwert wird vom Netzbetreiber ermittelt und an den Lieferanten übersandt.
Durch die Multiplikation des Kundenwertes mit den h-Werten des sogenannten Normjahres ergibt sich der prognostizierte Jahresverbrauch in kWh. Das Normjahr ist nicht rechtlich definiert. Hier kann der Netzbetreiber und der Lieferant unterschiedliche Herangehensweisen ansetzen, das heißt man kann frei entscheiden, ob man zur h-Wert Bildung die Temperaturen des letzten Jahres, der letzten 2,3,5,10 oder 30 Jahre heranzieht. Zudem unterschieden sich die h Werte je nach Kunden-Lastprofil.
(Lastprofil: Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus, Gewerbe, Bäckerei, Industrie usw.) Die einzelnen h-Werte ergeben sich durch das Einsetzen der Temperatur in die jeweilige Sigmoid-Funktion für das Lastprofil.