Sichere Versorgung in der aktuellen Situation
(vom 10.03.2022)
Aktuelle Energiepreis- und Versorgungssituation
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine verschärft sich die Situation auf den Energiehandelsmärkten. Haushaltskunden haben aktuell nicht zu fürchten, zukünftig im Kalten zu sitzen. Für ihren Schutz ist gesetzlich gesorgt. Die Stadtwerke Fellbach tun alles dafür, die zuverlässige Versorgung ihrer Haushaltskunden zu gewährleisten. Die weitere Entwicklung der Energiepreise ist kurz- und mittelfristig davon abhängig, wie zuverlässig Russland weiter Gas nach Deutschland exportiert oder ob die Gaslieferungen in das Sanktionsregime einbezogen werden.
Da die Gasspeicher aktuell ausreichend gefüllt sind, müssen für die aktuelle Heizperiode keine Engpässe befürchtet werden. Darüber hinaus genießen Haushaltskunden insbesondere in Krisensituationen einen besonderen Schutz. Ihre Versorgung mit Gas ist durch die Stadtwerke Fellbach auch über die aktuelle Heizperiode hinaus sichergestellt.
Der Kriegsbeginn hat Schockwirkungen auf den Energiemärkten ausgelöst. Aufgrund der allgemein hohen Importabhängigkeit Europas von russischem Gas reagierten sowohl die Gas- als auch die Strommärkte mit Preisspitzen im kurzfristigen Handel, die sich aktuell zwischen denen des Oktobers und Dezembers 2021 bewegen. Sollte es zu kurzfristigen Liefereinschränkungen oder einem Lieferstopp seitens Russlands kommen, sind weitere deutliche Preissprünge zu erwarten. Gleiches gilt für den Fall, dass im Zuge der kriegerischen Aktivitäten Gaspipelines in Richtung Europa beschädigt werden.
Die aktuellen Entwicklungen machen sich auch im langfristigen Handel bemerkbar. Eine weitere Verschärfung, Verhärtung oder Entspannung des Konflikts wird von entscheidender Bedeutung sein, auf welches Preisniveau für Energie sich Politik, Wirtschaft, Stadtwerke und Verbraucher insgesamt und ggf. für längere Zeiträume einstellen müssen.
Da Erdgas nicht nur zentraler Brennstoff in der Wärmeerzeugung ist, sondern auch in der Stromerzeugung Anwendung findet, ist es nur folgerichtig, dass sowohl Deutschland als auch die EU Maßnahmen planen bzw. ergreifen, um die Importabhängigkeit von russischem Gas schnellstmöglich zu reduzieren und alternativen zur Energiebeschaffung aus Russland aufzubauen. Russland ist derzeit der wichtigste Erdgas- und Steinkohlelieferant für Deutschland und auch ein großer Teil des Öls und von Öl-Raffinierieprodukten in Deutschland kommen aus Russland.
Das Ziel, größtmögliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird derzeit von der Bundesregierung und der EU auf zwei Wegen verfolgt. Einerseits über den Ankauf von flüssigem Erdgas (LNG, Liquefied Natural Gas), andererseits über die Schaffung von Gasreserven.
Die Stadtwerke planen ihren Energieeinkauf umsichtig, um Risiken für ihre Kunden zu minimieren. Dies wird auch für die Zukunft gelten, denn nur so ist dauerhaft Versorgungssicherheit garantiert. Die aktuelle Krise macht jedoch auch deutlich, dass Deutschland seine Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern überdenken muss. Als Stadtwerk gestalten wir die Energiewende vor Ort mit und leisten einen aktiven Beitrag für eine klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung. Diesen Weg gilt es, weiter zu forcieren.
Wir können nicht vorhersagen, wie die Situation sich weiterentwickelt oder ggf. sogar eskaliert. Wie sich die Preise weiter entwickeln, hängt unter anderem auch davon ab, wie mögliche Lieferengpässe kompensiert werden können und welchen Einfluss die Politik auf die Preisbildung nimmt. Sollte sich der Ukraine-Konflikt jedoch weiter verschärfen, wird auch das langfristige Preisniveau für Gas und Strom weiter steigen. Daher lassen sich zukünftige Preissteigerungen nicht ausschließen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.
Hier einige Energiespartipps mit denen Sie im privaten Bereich dem Kostenanstieg entgegenwirken können.
FAQ
Die Gas- und Wärmeversorgung von Haushaltskunden steht in Deutschland unter besonderem Schutz. Auch im Fall drohender Versorgungskrisen hat die Belieferung der Haushalte mit Gas bzw. Fernwärme höchste Priorität. Die gesetzlich festgelegten Notfallpläne regeln, dass sich kein Haushaltskunde davor fürchten muss, dass seine Wohnung nicht mehr beheizt wird.
In Deutschland besteht für die aktuelle Heizperiode überhaupt kein Anlass, eine Versorgungslücke zu fürchten. Die deutschen Gasspeicher sind ausreichend befüllt, um den Bedarf der nächsten Monate zu decken.
Es ist richtig, dass Deutschland mit seinen Jahresverbrauchsmengen über das aktuelle Jahr hinaus von russischen Gaslieferungen abhängig ist. Derzeit gibt es keine Anzeichen, dass ein Gaslieferstopp russischen Gases bevorsteht. Es fließt weiterhin Gas von Osten in den Westen Europas und trägt zu einer stabilen Versorgungslage bei.
Die gesamte Gasbranche und die deutsche Bundesregierung sind sich bewusst, dass Deutschland über die aktuelle Heizperiode hinaus für eine zuverlässige Gaslieferketten sorgen muss. Das bedeutet, politische Risiken neu zu bewerten und unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden. Über den nächsten Winter hinaus wird Deutschland daher den Bezug von flüssigem Erdgas (Liquefied Natural Gas, kurz: LNG) verstärken. Damit wird der Import von Gas per Schiff aus allen Weltregionen möglich.
Zugleich plant die Bundesregierung den Aufbau einer nationalen Gasreserve. Sie schafft Regeln für die Speicherung von Gas. Damit wird zusätzliche Vorsorge getroffen, dass in kommenden Heizperioden keine bedrohlichen Engpasssituationen entstehen.
Die Importabhängigkeit vom russischen Gas und eine langfristig stabile Versorgung ist auch Thema auf europäischer Ebene. Auch hier zeichnen sich Maßnahmen ab, Erdgas gemeinsam zu beschaffen und die Versorgungssicherheit im europäischen Verbund zu stärken.
Wir beschaffen die für unsere Kunden nötigen Energiemengen frühzeitig und umsichtig, damit sie bedarfsgerecht zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt werden. Das gilt sowohl für Strom als auch für Gas. Dadurch stellen wir sicher, dass auch in schwierigen Zeiten die Daseinsvorsorge für unsere Kunden gewährleistet ist.
Als Grundversorger haben wir die Aufgabe, die unterbrechungsfreie und zuverlässige Versorgung aller Haushaltskunden in unserem Versorgungsgebiet sicherzustellen. Daher beobachten wir das Marktgeschehen sorgfältig, um für unsere Kunden rechtzeitig die nötigen Energiemengen zu sichern.
Als Stadtwerk befinden wir uns im konstanten Austausch mit vorgelagerten Netzbetreibern, Speicherbetreibern, Händlern und Vertrieben. Das Zusammenspiel aller Akteure trägt dazu bei, mit einem breit angelegten Instrumentarium Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Auch wenn die Lage beim Gasimport aktuell zum Teil unübersichtlich oder in der Öffentlichkeit sogar bedrohlich wirkt, sind sich alle Beteiligten der Verantwortung bewusst, Krisensituationen insbesondere bei Haushaltskunden schon im Vorfeld abzuwenden.
Die angespannte politische Situation, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine entstanden ist, treibt die Gaspreise in die Höhe. Die Handelsmärkte reagieren damit auf die Befürchtung möglicher Liefereinschränkungen. Da Gas in der Stromerzeugung eingesetzt wird, steigen damit zugleich die Strompreise.
Wie sich die Energiepreise entwickeln, hängt stark davon ab, ob sich der Ukraine-Konflikt beruhigt oder weiter verschärft. Wir strukturieren unsere Energiebeschaffung so, dass wir vorausschauend einkaufen, um die zuverlässige Versorgung unserer Kunden langfristig sicherzustellen.
Die Insolvenzwelle vieler Discount-Stromanbietern hat gezeigt, dass ein kurzfristiger Einkauf in Kombination mit Spekulationen auf fallende Preise die Daseinsvorsorge von Kunden gefährdet. Wir stehen zu unserem Auftrag, die Daseinsvorsorge unserer Kunden sicherzustellen.
Bei andauernd hohen Energiepreisen auf dem Energiemarkt sind Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen. Wir gestalten unsere Preise nicht zum eigenen Vorteil. Sollten wir als Stadtwerk Preise erhöhen müssen, geschieht das, um Ihre Belieferung mit Strom und Gas zuverlässig zu gewährleisten.
zurück