FAQ Gasmangellage

Es gibt keine Gasspeicherbetreiber im Gasnetz Fellbach. Die SWF können kein Gas speichern. Die Gasspeicher sind über ganz Deutschland und zum Teil auch Österreich verteilt. Die Stadtwerke Fellbach haben darauf keinen Zugriff. Zugriff haben zum Teil die Ferngasnetzbetreiber, die damit die Gasnetze stabilisieren, indirekt damit auch das Gasnetz in Fellbach.

Der Gasdruck sinkt, wenn mehr Gas verbraucht wird, als zur Verfügung steht. Deswegen versuchen die Netzbetreiber Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen, um einen stabilen Netzbetrieb zu ermöglichen. Wir werden von unserem vorgelagerten Netzbetreiber, Netze BW, darüber informiert, wenn erkannt wird, dass eine Instabilität des Netzbetriebs droht.  Auf Anforderung des vorgelagerten Netzbetreibers (Netze BW) werden wir dann Leistungsreduzierungen oder Brennstoffwechsel beim Letztverbraucher anfordern bzw. selbst umsetzen. Dabei wird nach einem abgestuften System vorgegangen, bei dem die Haushaltskunden als allerletztes von Maßnahmen betroffen sind. Wir tun alles, um zu verhindern, dass der Gasdruck so weit absinkt, dass Haushaltskunden betroffen sind. Alle Kunden können und müssen aber im Vorfeld einen wichtigen Beitrag leisten, um zu verhindern, dass der Gasdruck sinkt. Sie müssen so viel Gas wie möglich einzusparen, damit dieses Gas eingespeichert werden kann und im Winter dann zur Verfügung steht (Energiespartipps).

Viele Maßnahmen, die ergriffen werden, um eine mögliche Knappheit zu verhindern werden über die Bundesgesetzgebung vorgegeben. Dafür wurden in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen erlassen, die alle das Ziel haben den Gasverbrauch zu reduzieren und das eingesparte Gas einzuspeichern. Bei den Stadtwerken bereiten wir eine Vielzahl von Prozessen vor, die dann greifen, wenn das Gas knapp wird. Dazu stehen wir im intensiven Austausch mit Großkunden, die als erstes von Maßnahmen betroffen wären. Aber auch unsere eigenen Anlagen sind davon betroffen. Die Stadtwerke betreiben viele Anlagen zur Wärmeerzeugung. Diese können zum Teil auf Heizöl umgestellt werden, um Gas einzusparen. Wir können auch unsere Blockheizkraftwerke zur Wärme- und Stromerzeugung ausschalten und die benötigte Wärme aus Gas- oder Ölkesseln erzeugen. Auch das spart Gas ein. Außerdem fordern wir die Kunden auf, den Gasverbrauch zu reduzieren (Energiespartipps). Allein aus Kostengesichtspunkten sollten die Kunden so wenig Gas wie möglich verbrauchen. Die Stadtverwaltung plant in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken an vielen öffentlichen Gebäuden den Wärmebedarf zu reduzieren, um damit Gas einzusparen.

Ein Teil des Erdgases wird zur Stromproduktion verwendet. Die Bundesregierung hat ein Gesetz erlassen, das es ermöglicht alte Stein- und Braunkohlekraftwerke zur Stromerzeugung zu reaktivieren. Dann können Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Bei der Stromerzeugung werden viele Technologien und Energieträger eingesetzt, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten. Deswegen gehen wir davon aus, dass die Stromversorgung sehr stabil ist. Trotzdem können auch bei der Stromversorgung schwierige Situationen eintreten, das primäre Problem besteht im Moment aber bei der Gas-, nicht bei der Stromversorgung.

Wichtig ist, dass wir in Zukunft so viel erneuerbare Energien nutzen wie möglich. Die richtige Nutzung von Erneuerbaren Energien setzt eine sorgfältige Planung voraus. Selbst eine Balkonanlage kann nicht einfach in eine Steckdose eingesteckt werden. Vorher muss der Stromkreis überprüft werden, in den die Anlage einspeist und eine spezielle Energiesteckdose installiert werden. Sonst kann es zu einer Überlastung von Stromkreisen kommen, die sogar einen Brand auslösen kann. Bei weiteren Fragen, senden wir Ihnen gerne Infomaterialien zu. 

Auch Notstromaggregate verursachen im Zweifel bei falscher Anwendung mehr Probleme, als dass sie tatsächlich helfen. 

Es ist nicht sinnvoll, jetzt elektrische Heizgeräte zu kaufen. Diese verursachen viel höhere Kosten als die Gasheizung. Außerdem können sie den Netzbetrieb beeinträchtigen, wenn zu viele davon gleichzeitig betrieben werden.

Bei der Trinkwasserversorgung gehen wir in Fellbach davon aus, dass die Trinkwasserversorgung auch bei einem länger anhaltenden Stromausfall gewährleistet ist – möglicherweise aber unter gewissen Komforteinbußen. Fellbach verfügt über mehrere sehr großen Wasserbehälter, die für sich genommen schon eine tagelange Versorgung mit Trinkwasser ermöglichen. Das Wasser kommt mit einem hohen Vordruck in die Behälter und wird von dort aus ohne den Einsatz von Pumpen weiterverteilt. Fellbach ist an zwei Fernwasserversorger angebunden, die wiederum eigene Vorkehrungen getroffen haben, um auch bei einem längeren Stromausfall lieferfähig zu bleiben. Dies bedeutet, dass die Wasserversorgung in Fellbach, auch die der Feuerwehr, auch bei einem längerfristigen Stromausfall aller Wahrscheinlichkeit nach gewährleistet ist.